Auszug aus dem Buch:
Geschichte der St. Sebastianus-Schützengesellschaft und Bruderschaft zu Euskirchen von Karl Gissinger Apotheker
in Ründeroth zum Andenken an das 350jährige Jubiläum am 20. Januar 1909 neu herausgegebenen
Die St. Sebastianus-Bruderschaft zu Euskirchen verpachtet an die Eheleute Heinrich Backhuys und Fija acht Morgen
Land gegen Lieferung von jährlich einem Malter Roggen. 1. Oktober 1424. Orginal-Pergament im Besitze des Herrn
Grafen Wolff-Metternich auf Schloß Gracht bei Liblar. Das Siegel Rolmanns ist abgefallen.
Urkunde
Allen
luden,
dey
desen
brieff
an
seynt
off
hoerent
lesen,
sy
kundych,
dat
ich
Heinrych
Backhuyss
ind
Fija
myn
elige
huysfrouwe
bekennen
oevermytz
desen
offenen
brieff,
dat
wir
myt
guedme
vurdaichten
raede
vnser
ind
vnservrunde
moytwyllemtlychen
geleynt
ind
zo
erue
genomen
hain
vur
vns,
vnse
eruen
ind
nakomelyngen
van
den
eirberen
luden
meysteren
ind
prouisoren
sente
Sebastianus
broederschaft
zo
Euskirchen,
erfflichen
vmmermer
ind
zo
ewigen
dagen
eycht
morgen
artlandz,
in
Roeuenyger
velde
gelegen,
myt
sunder
eyn
morgen,
de
schuyst
vp
dey
Colre
straesse
beneuen
Wyllem
Wyngarder
vam
Eluennych,
eynen
haluen
morgen
in
deim
deyffendaele
tusschen
Johanne
Schutzen
ind
Coyngin
van
Loysheym,
vunff
vyrdel
dar
vp
schuyst
Lysa
Schyuen
van
Zzulpch,
eylff
vyrdel
up
der
Aycherstraessen
an
deim
heynghyn,
eynen
morgen
upme
kelre,
jnd
anderhaluen
morgen
uo
deim
geren
beneuen
Wyllem
Wyngarder
vurß.
Van
wylchme
vurß,
erue
ynd
guede
wir
Heinrich
ind
Fya
elude
vurg.
Off
vnse
eruen
den
vurß
meysreren
ind
prouisoren
der
broederschaff
sente
Sebastianus
off
behelder
dis
brieffs
myt
yren
willen
lieueren
ind
hantreycken
soelen
alle
jaire
vp
vnse
cost,
anxst,
arbeyt
ind
verlust
bynnen
Euskirchen
eyn
malder
roggen
Euskircher
maessen
ind
by
zwen
pennyngen
na
dem
besten
as
vp
zyt
der
betzalyngen
zo
Euskirchen
up
diem
gemeynen
marte
vergulden
off
verkoufft
wirt
as
myt
namen
vp
sente
Remeys
daich,
des
heylgen
Confessoirs
off
binnen
veyrtzeyn
dagen
alreneyst
darna
volgende
vncbevantgen.
Also
dat
noch
herr,
noch
brant,
haell
noch
weder,
kumber,
noch
mysswas,
heren
gewalt
noch
verbot
noch
geinre
hande
sayche
noch
zoval
dat
komen
maich
van
goede
off
van
denluden
en
sall
noch
en
maich
vns
noch
vnse
eruen
ind
nakomelynghe
beschudden
noch
in
geynreleye
wys
ontschuldygen
moegen
wir
in
soellen
alle
jaire
vp
die
vurß.
Zynt
erfflichen
ind
zo
ewigen
dagen
dey
vurß.
Korngulde
verbonden
syn
zo
betzalen
ind
zo
lyeueren
in
der
voygen
as
vurß.
Steyt.
Ind
dis
zo
meirre
sicherheyt
so
hain
wir
Heynrych
ind
Fija
elude
vurß.
Vur
vns
ind
vnse
eruen
den
vurß.
Broederen
broederschaff
sente
Sebastianus
dar
vur
verbonden
ind
zo
underpande
gesat
ind
setzen
ouermytz
desen
geynwerdigen
brieff
eynen
haluen
morgen
eyns
stucks
lands,
dat
genant
is
der
Kelre,
snderhaluen
morgen
beneuen
Coynghyn
van
Loesheym
jnd
eynen
haluen
morgen
gelegen
beneuen
Hens
Seymeller,
mit
alsulchen
vurwerden,
offt
saiche
were,
dat
wir
off
vnse
nakomelyngen
an
betzalyngen
off
an
lieveryngen
des
vurß.
Malder
roggen
jairgulden
in
eynchme
jaire
vp
dey
vurgenante
zyt
sumlych
off
bruchlich
vunden
wurden,
an
eyme
deyle
off
zo
maele,
dat
got
verhoede,
so
erwilkoeren
wir
elude
vurß
vur
vns
ind
vnse
eruen,
dat
dey
vurß.
Broedere
der
broederschaff
sente
Sebastianus
off
dey
geyne,
dey
des
jairs
meystere
off
prouisore
weren
der
vurß.
Broederschaff,
sullen
ind
moegen
dat
vurß.
Erue
myt
den
vnderpenden
angryffen
ind
antasten
jnd
moegen
da
myt
doyn,
as
myt
yrem
vryen
eygenen
guede.
Ind
moegen
dat
herden
aslange
bis
ys
van
gebreche
ind
van
geboere
der
vurß.
Jairgulden
genslichen
voldaen
ind
wail
betzailt
is.
Ouch
ist
gevurwart,
offt
sayche
were,
dat
eyne
jairgulde
vurß.
Dey
anderen
ervolgede,
so
sal
vrß.
Erue
ind
guet
myt
den
vurgesagten
vnderpenden
an
dey
egenante
broederschaff
sente
Sebastianus
zo
Euskirchen
los
ind
ledich
zo
erue
ind
zo
ewigen
dagen
vervallen
syn
sunder
hyndernysse
ind
wederspraiche
unser
eruen
ind
nakomelyngen
off
eymans
anders
van
vnsen
wegen.
Ouch
erkeysen
wir
ind
ist
gevurwert,
offt
sayche
were,
dat
dys
brieff
van
wasser,
van
vure
off
van
eynycher
kunne
saichen
verwarlust
off
versuympt
wurde,
also
dat
hey
zo
ryssen
off
lochertig
wurde,
off
dat
dat
gechsrychte
vyssgeynge
off
dat
dat
seigel
dar
an
gequat
of
gebrochen
wurde,
off
dat
eyncher
litteren
off
sillaben
hye
ynne
zo
vyll
off
zo
wenych
stoynde
off
versat
were
an
eynchme
ende,
dat
hey
dar
vmb
nyet
deminus
maecht
haeven
en
soelde.
Ind
wir
ind
vnse
eruen
des
nyet
de
mynus
verbunden
syn
en
soelden
alle
des
brieffs
punten
ind
vmwerden
vaste
ind
stede
zo
halden.
Alre
kunne,
droch,
argeliste,
fyrpel,
quade,
lehendicheyt
ind
alle
nuwe
vunde
beyde
geystlichs
ind
werentlichs
reychtz
ind
gerychtz
dey
yn
eyncher
wys
weder
dys
brieffs
punten
doen
off
hynderen
moychten,
synt
gentzlichen
ind
zo
uyssgescheyden,
ind
dar
up
vertzygen
in
denen
saichen.
Ind
dis
zo
getzuge
der
wairheyde
so
hain
wir
gebeden
ind
bidden
dey
bescheyden
lude
myt
namen
Coynghyn
van
Loysheim,
Hentz
Brandz
Teylen
den
schoyltissen,
Henkyn
Theyssart,
schefferen
zo
Rouennych,
dat
sy
yre
gemeyne
scheffendoms
yndesiegel
vur
vns
ind
vnse
eruen
an
desen
brieff
willen
hangen.
Ind
wir
scheffenen
vurß.
Zugen,
dat
wir
hye
oeuer
ind
an
geweyst
syn
ind
alle
punten
vur
vns
gedeydyngt
ind
vervrkunt
synt.
Ind
des
vnse
volle
vrkunds
pennynhe
entfangen
hain,
as
dat
myt
vns
reycht
ind
gewoenlich
ys,
ind
zugen
alle
punten
wair
zo
syn
ind
vmmerme
wair
blyuen
sullen,
wey
wail
wir
nu
zoezyt
unser
gesellen
der
myt
scheffenen
nyet
en
hain
dey
verwaren
synt,
ind
want
geyn
eygen
scheffendoms
ingesiegel
en
hain,
so
hain
wir
gebeden
ind
bidden
den
eirberen
man
Juncker
Roylman
vamme
Geyssbusch,
amtmann
zu
Tzulpgh,
dat
hey
syn
jngesiegel
vur
vns
an
dessen
brieff
wille
hangen.
Ind
ich
Roilman
Knappe
den
wapen
vurß.
Bekennen,
dat
ich
myn
ingesiegel
vmb
beden
willen
der
scheffen
van
Roeuennich
vurß.
Zo
getzuge
der
wairheyt
an
desen
brieff
hain
gehangen.
Datum
Anno
domini millesimo quadringentesimo vicesimoquarto in die besti Remigny confessoris.
Auf der Rückseite ist von zweiter Hand bemerkt:
Van heyn Nyssen (oder Nyspen) eydem jnd Katherin Wirtz zu Syuernich.
Von
dritter
Hand:
Anno
achtigh
zwhey
(1582)
am
zwelfften
May
ist
Petter
Nützgen
von
Seuernich
vor
vnß
Herman
von
Entzen
vnd
Henrich
Castenholtz,
Scheffen,
vorkommen,
vermeldent,
das
er
aller
Pensionen
bißhero
wie
auch
dero
gantzen
Heubtsummen
von
dem
ehrenfesten
Dietterichen
von
Donbergh,
genant
Wernelß,
Ambtman
zu
Zulpig
(?) etc., volkommentliche bezalungh bekommen, dero er sich thut bedancken.
Vrkundt dessen unser vnderschreibungh
H e r m a n v o n E n t e n
H e n r i c h C a s t e n h o l z mp
Von vierte Hand am linken Rande der Vorderseite:
Anno
73
am
Dienstagh
vff
S.
Sabastianus
tagh
hat
Clais
Niß
sein
getheils
als
nhemlich
ein
half
malder
roggen
jn
beisein Scheffen vnd Rhat der Stat Eußkirchen vnd der gantzen Broderschafft abgalacht.
Von fünfter Hand auf der Rückseite:
Sebastianusbruderschaft
zu
Euskirchen
hat
1
Malter
Korn
Erbpfacht
auf
8
Morgen
Land
zu
Euskirchen
(muß
heißen
Rövenich), besiegelt von Junker Roylman von Geisbusch,
Amtmann zu Zülpich. 1224.
Eine
Abschrift
dieser
Urkunde
auf
Papier
befindet
sich
im
Pfarrarchiv
zu
Euskirchen.
Sie
ist
sehr
zerstört,
an
vielen
Stellen fehlerhaft abgeschrieben und trägt das falsche Datum MCCCCIIII = 1404 statt 1424.
Auf der Rückseite steht:
An Peter Balch van Syvernich.
Ind an Heyn Nyppe Elvenich.
Offenbar gehören die in den Ergänzungen vorkommenden Heyn Nyssen (oder Nyspen), Clais Niß (1573) Peter
Nützgen (1583) und Heyn Yppe derselben Familie an. 1573 war das Land an zwei Pächter geteilt, von denen jeder ½
Malter zahlte. Daher vorstehende Quittung von ½ Malter für Clais Niß. 1583 übernahm Dietrich von Tomburg,
Amtmann zu Zülpich, das ganze Land.
Digitalisiert
und
bearbeitet
am
15.
November
2001
von
Wilfried
Werner
Mitglied
der
St.
Sebastianus-Bruderschaft
zu
Euskirchen